Forschende der Universität Münster stellen am 13. Juni 2022 die Ergebnisse ihrer Studie zum Missbrauch im Bistum Münster der Öffentlichkeit vor, Foto: Daniela Wakonigg
Staat und Kirche MIZ 2/22

Täterorganisation: Katholische Kirche
Studie zum Missbrauch im Bistum Münster

Daniela Wakonigg

Mitte Juni wurde die Studie zum Missbrauch im Bistum Münster 
vorgestellt. Sie offenbart ein erschreckendes Maß an Vertuschung 
auf Gemeindeebene ebenso wie auf Ebene der bischöflichen 
Verwaltung und zeigt spezielle katholische Ermöglichungs­strukturen auf, durch die sexueller Missbrauch an Minderjährigen in der katholischen Kirche über Jahrzehnte befördert wurde.

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Das Parfüm Gottes stinkt theologisch-tiefendimensional - gegen den Geruch des kinderfickenden schwitzenden Kirchenkörpers an und hebt ihn in der unio mystica olfaktorisch auf, Foto: Pixabay, Collage: Daniela Wakonigg
Prisma MIZ 4/19

Missbrauch mit dem Missbrauch
Bischof Wilmer, die sexualisierte Gewalt und das Parfüm Gottes

Rolf Cantzen

„Ist doch klar, dass du von Heiner Wilmer kein Interview kriegst.“ Ich hörte quasi das verständnislose Kopfschütteln meines Bruders durch den Telefonhörer. Mein Bruder kennt ihn besser. Er war ein Klassenkamerad des jetzigen Bischofs von Hildesheim. „Bischof Heiner“, so nennen ihn einige Mitschüler*innen, hat sie kürzlich zum Klassentreffen in einen bischöflichen Partykeller eingeladen. Mich natürlich nicht. Ich gehöre zwar zu den Ehemaligen der Schule, aber nicht zu seiner Klasse, weil ich vier Jahre vor ihm Abitur gemacht habe. Ich war sogar neun Jahre auf dem der Schule angeschlossenen katholischen Internat und gelte dort – ich telefoniere ab und zu mit institutionsnahen Ehemaligen – als Rebell und Nestbeschmutzer, weil ich als Journalist über sexualisierte Gewalt in dieser und anderen Internatsschulen berichtet hatte und früher als Schüler schon ganz schlimm gewesen sein soll.

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Staat und Kirche MIZ 3/18

Kirchlicher Missbrauch ohne Ende

Gerhard Rampp

Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung hat der katholischen Kirche schon Monate vor der Veröffentlichung des Forschungsberichts zu sexuellen Verfehlungen von Priestern gegenüber Kindern eine bei weitem unzureichende Aufklärung von Fällen sexuellen Missbrauchs vorgeworfen. „Aufarbeitung wird noch zu oft als Gefahr für die eigene Institution gesehen“, stellte Johannes Rörig damals gegenüber der Presse fest. Diese Haltung mache deutlich, wie sehr Institutionen- und Täterschutz noch immer vor Opferschutz stehe. „Es darf nicht mehr nur um den Schutz und das Ansehen der Kirche gehen“. Für eine entsprechende Studie der Deutschen Bischofskonferenz hätten keineswegs alle Bistümer ihre Archive geöffnet.

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