Sticker International Atheist Day 23. März
Prisma MIZ 3/22

Unterdrückung sichtbar machen
Eine Liste der „säkularen Gefangenen“

Romo Runt

In Deutschland wird heute niemand mehr eingesperrt, der (oder die) für eine säkulare Gesellschaftsordung eintritt oder sich zum Atheismus bekennt. In vielen Ländern sieht das jedoch anders aus. Wer sich von der Religion abwendet oder den politischen Einfluss ihrer Repräsentanten infrage stellt, sieht sich oft Repressionen ausgesetzt und kann sogar im Gefängnis landen. Damit diese „säkularen Gefangenen“ nicht in Vergessenheit geraten, will Projekt 48 im März erstmals mit einer Liste an sie erinnern.

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Tagung "Gemeinsame Kämpfe im Exil" in Halle, Foto: Nicole Thies
Prisma MIZ 1/22

„Den Diskurs in Realität übergehen lassen“
Die Suche nach einer politischen Strategie des Säkularismus

Romo Runt

Ende März fand in Halle eine Fachtagung zum Thema „Gemeinsame Kämpfe im Exil: Säkularismus und Feminismus“ statt. Dabei diskutierten feministische und säkulare Aktivist:innen, wie es gelingen könnte, eine Strategie zu finden, ein universalistisches Verständnis der Menschenrechte in die politische Offensive zu bringen. Vor allem die im Exil lebenden Teilnehmer:innen drängten dabei darauf, die Auseinandersetzung wirklich als Kampf zu verstehen.

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Masih Alinejad, Foto: Masih Alinejad
Prisma MIZ 1/22

„Sie weigern sich, den Familien der Opfer ein Visum zu geben“
Ein Gespräch mit Masih Alinejad über Verschleierung, Widerstand und die Heuchelei westlicher Politik

Masih Alinejad und Teresa Hofmann

Obwohl Masih Alinejad den Iran vor vielen Jahren verlassen musste, ist sie für die Islamische Republik ein Problem. Mit ihrer Social Media-Kampagne My Stealthy Freedom gab sie tausenden Iranerinnen eine Plattform für deren Protest gegen die Zwangsverschleierung. Anlässlich des Erscheinens ihrer Autobiographie „Der Wind in meinem Haar“ in deutscher Sprache 
hat sich Teresa Hofmann mit der Aktivistin unterhalten.

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Prisma MIZ 3/20

Mubarak Bala: Der Islam und die Repressionen gegen Atheisten in Nigeria

Leo Igwe

Die Verhaftung und das Verschwinden des nigerianischen Humanisten Mubarak Bala haben die gefährliche Situation der Humanisten und die Bedrohung durch islamistischen Extremismus in Nigeria verdeutlicht. Die Gesellschaft Nigerias ist sehr religiös. Der religiöse Glaube durchdringt alle Aspekte des Lebens, des Denkens und der Kultur. Bei einer Umfrage im Jahr 2004 erwies sich Nigeria als weltweit religiöseste Nation.

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Prisma MIZ 1/19

Ist das syrische Regime wirklich säkular?

Tarek Azizeh

Das syrische Regime inszeniert sich gegenüber dem Westen gerne als säkular. Das Problem ist, dass einige Menschen dieser Darstellung Glauben schenken und damit ihr Schweigen zum diktatorischen Treiben des Regimes und seinen Verbrechen seit Beginn der syrischen Revolution 2011 rechtfertigen. Ihr Argument lautet dabei, es sei ein säkular verfasstes Regime, das gegen Terroristen und islamistische Extremisten vorgehe. Ich möchte daher der Frage nachgehen, ob das Regime wirklich als säkular bezeichnet werden kann.

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Prisma MIZ 2/15

Säkularisierung und globale Konflikte
Ergebnisse der Internationalen Atheisten-Tagung in Köln 2015

Daniela Wakonigg

Unter dem Motto „Give Peace A Chance! – Gib dem Frieden eine Chance!“ fand vom 22. bis 24. Mai 2015 im Kölner Comedia Theater eine Internationale Atheisten-Tagung statt, die sich der Frage nach dem Einfluss von Religionen auf globale Konflikte widmete. Veranstaltet wurde die Tagung vom Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) in Kooperation mit der Atheist Alliance International (AAI) und der Giordano-Bruno-Stiftung (gbs).

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Prisma MIZ 1/15

„Kein Atheist wird mehr allein sein“
Interview mit Onur Romano vom türkischen 
Verein für Atheismus Ateizm Derneği

Onur Romano

In Istanbul ist ein Verein für Atheismus gegründet worden. Die Gründer lernten sich über das Internet kennen. Sie sagten der Presse: „Wer Atheisten oder Religionsfreie ungerecht behandelt, schlecht behandelt, religiösen Druck ausübt, wird stets den Atheismus-Verein gegen sich finden! Kein Atheist wird sich je wieder allein fühlen. Weder vor Gericht noch auf der Straße. Wir laden euch alle ein, in unseren Vereinsräumen in Kadıköy einen Tee mit uns zu trinken oder mit uns Schnecken zu essen.“ Welch ein Mut, einen Atheismus-Verein in dem Land zu gründen, in dem Ministerpräsident Erdogan Atheisten zu Terroristen erklärt.1

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Schwerpunktthema MIZ 1/13

Blasphemie in China? Kein Thema

Heiner Jestrabek

Blasphemie (blasphêmía βλασφημία, griech. „Rufschädigung“, im engeren Kontext „Gotteslästerung“) bedeutet, dass ein in seiner Existenz zwar nicht bewiesener „Gott“ oder bestimmte Glaubensinhalte einer Religion verneint, verhöhnt, verflucht oder belacht werden. Und dieses „Verbrechen“ müsse eine irdische Gesellschaft angeblich ahnden. Eine kuriose Annahme, denn ein angenommener Allmächtiger müsste eigentlich selbst in der Lage sein, sich zu wehren. Die übertriebene Gereiztheit der Religiösen macht wohl nur Sinn, wenn sie meinen, stellvertretend handeln zu müssen. Aber das müssen wir Nichtreligiösen ja nicht verstehen. Wenn allerdings „Blasphemie“ vom Staat geahndet wird, macht die Frage nach dieser Anmaßung schon Sinn.

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Prisma MIZ 3/12

Die Situation der Atheisten in Nigeria

Leo Igwe

In Nigeria befinden sich Menschen, die sich zu keiner Religion oder nicht zum Glauben an Gott bekennen, in einer gefährlichen Zwickmühle. Sie werden misshandelt und diskriminiert. Doch die Situation der Atheisten ist nicht im gesamten Land gleich. Wie jemand als Atheist behandelt wird, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, zum Beispiel, in welchem Teil des Landes man lebt. Ist es der von Christen beherrschte Süden oder der Norden, der von Muslimen dominiert wird? Handelt es sich um eine ländliche oder urbane Gegend? Es kommt außerdem auf den familiären Hintergrund, Geschlecht, Bildungsniveau, Anstellungsverhältnis und Einkommen an. Männliche Atheisten mit hoher Bildung und finanzieller Unabhängigkeit gehen ein geringeres Risiko ein als ihre weiblichen Pendants.

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