Prisma MIZ 3/20

Ein Leben für den dialektischen Materialismus
Friedrich Engels zum 200. Geburtstag

Axel Rüdiger

Friedrich Engels ist an der Seite von Karl Marx bekannt geworden als Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus, Autor des Manifestes der kommunistischen Partei und Vordenker der internationalen und deutschen Sozialdemokratie. Er war wohl ein fröhlicher Mensch, der von sich frei heraus mit Sokrates bekannte, alles leider nur halb zu wissen, dessen Vorstellung vom Glück sich durchaus mit einer Flasche Wein Château Margaux (Jahrgang 1848) verband und der die Heuchelei ebenso hasste wie Baptistenpastoren, insbesondere wenn sie die eifernde Penetranz eines Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) besaßen.

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Schwerpunktthema MIZ 3/14

Die Aktualität von Karl Marx’ Religionskritik

Axel Rüdiger

„Marx ist tot, Jesus lebt!“ verkündete 1989 der damalige Arbeits­minister Norbert Blüm (CDU) triumphierend vor den polnischen Werftarbeitern in Danzig. Und in der Tat galt Marx in der Zeit nach dem Zusammenbruch des osteuropäischen Staatssozialismus all­gemein als „toter Hund“. Zu eng hatten die sozialistischen Staaten ihre politische Autorität an die wissenschaftliche Reputation seines Werkes geknüpft, so dass ihr Scheitern im Kalten Krieg als dessen Falsifikation erscheinen musste. Die sich anschließenden „Flitterwochen“ von Kapitalismus und liberaler Demokratie tilgten jede Erinnerung an eine noch auf Marx bezugnehmende realistische Alternative aus dem öffentlichen Gedächtnis.

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Schwerpunktthema MIZ 3/14

Marxismus und Religion – 
Marxismus als Religion?

Lutz Brangsch

Das Thema ist heikel. Das liegt sowohl an Natur und Rolle von Kirche
und Religion als auch am Marxismus. Bebel hob hervor, dass Reli­gion Privatsache sei. Rosa Luxemburg vermerkte in ihrer Schrift Kirche und Religion im Jahr 1905, dass die Sozialdemokraten auch hinsichtlich der Religion für Gewissensfreiheit gegen staatliche Bevormundung stünden. Gleichzeitig gehören Atheismus bzw. Freidenkertum zu wichtigen Strömungen schon der jungen Arbei­terbewegung. Allerdings fällt das Bekenntnis und praktische Han­deln als Kommunist oder Sozialdemokrat im 19. Jahrhundert nicht zwangsläufig mit einem 100prozentigen Atheismus zusammen.

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