Schwerpunktthema MIZ 4/17

#Luderei /// Die große Verdrängung
Über den Umgang der evangelischen Kirche 
mit ihrer DDR-Geschichte

Karsten Krampitz

Ein Blick auf den Veranstaltungskalender der EKD und die darin enthaltene Fokussierung auf ganz bestimmte Ereignisse offenbart eine geistige Erinnerungslandschaft mit für die evangelische Kirche typischen Fund- und Leerstellen. So wird regelmäßig der Confessio Augustana gedacht, der führenden Reformatoren und freilich auch der Barmer Erklärung, der Bekennenden Kirche und Dietrich Bonhoeffers. Daneben aber finden sich etliche historische Vorgänge und Persönlichkeiten, die keine, erheblich weniger oder auch die falsche Beachtung erfahren. Eine solche Tendenz ist beispielsweise beim Thema „Kirche in der DDR“ zu beobachten.

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Schwerpunktthema MIZ 3/17

#Luderei /// Verdrängte Vergangenheit
Die evangelische Kirche in der Nachkriegszeit

Karsten Krampitz

Am 23. August 1945 gab der Präsident des Central-Ausschusses für Innere Mission, der Bremer Pfarrer Constantin Frick, auf einer Vorstandssitzung eine denkwürdige Erklärung ab, in der es unter anderem hieß: „Der Krieg ist beendet. Wir sind nach heldenhaftem Kampf besiegt. Wir müssen nun alles Leid des Leibes und der Seele ertragen, was besiegten Völkern auferlegt wird. Deutschland muss sich aus dunkelsten Tiefen wieder zum Licht emporarbeiten.“ Mit dieser Deutung sollte Pfarrer Frick in seiner Kirche nicht der Einzige bleiben.

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Schwerpunktthema MIZ 3/17

#Luderei /// Luther und die Reformation vs. Müntzer und die Frühbürgerliche Revolution
oder: Geschichte ist eine Frage der Interpretation. 
Eine Reiseempfehlung

Nicole Thies

Bad Frankenhausen – eine thüringische Kleinstadt, die am 15. Mai 1525 Schauplatz des sog. Deutschen Bauernkriegs ist. Truppen der fürstlichen Machthaber schlagen die aufständischen Bauern nieder. Schlüsselfigur des Kampfes gegen die deutschen Fürsten ist Thomas Müntzer. Die Reformation ist in vollem Gange und Luther schließt den Pakt mit den Fürsten, gegen die Bauern. Zur Erinnerung an diese Ereignisse schuf der Maler Werner Tübke (1929–2004) in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts das monumentale Gemälde „Frühbürgerliche Revolution in Deutschland“. Ist das Panorama Museum allein Beispiel für Geschichtspolitik der DDR? Oder ein ‘blinder Fleck’ in der Erinnerungskultur des wiedervereinten Deutschland? Ein Erinnerungspanorama, das auch heute ein Ort für historische Auseinandersetzung und ein sinnvolles Gegenmodell zum ‘Luther-Reformations-Hype’ ist.

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