Schwerpunktthema MIZ 3/16

Organisierter Antifeminismus
Zur Kategorisierung antifeministischer Organisationen 
und Argumentationen

Andreas Kemper

Der Antifeminismus ist so alt wie der Feminismus, doch die ideologische Grundstruktur des Antifeminismus hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis weit in die 1970er Jahre hinein versucht, den Feminismus abzuwehren, indem offen patriarchal die vermeintliche Legitimation der Vorrangstellung des Mannes vor der Frau verteidigt wurde, hat eine solche Argumentationsfigur seit 1968 deutlich schlechtere Aussichten auf Erfolg. Wir haben es heute mit einer opferideologischen Argumentation zu tun, die feministische Positionen in die Täter*innenrolle drängt. Dieser argumentative Rückzug hat allerdings auch eine Konsequenz hinsichtlich der Frage, wer nun eigentlich das vermeintliche Opfer des Feminismus sein soll.

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Prisma MIZ 4/15

„Wir müssen lernen den Frauen zu vertrauen“
Ein Gespräch mit Sarah Diehl zu den Themen Schwangerschaftsabbruch und Mutterbild

Sarah Diehl

Sarah Diehl engagiert sich seit Jahren für eines der zentralen Frauenrechtsthemen: das Recht auf Schwangerschaftsabbruch. Dabei geht es ihr um den ‘sicheren’ Zugang: dass Frauen körperlich unversehrt einen Schwangerschaftsabbruch durchführen können – was deutlich wahrscheinlicher wird, wenn der Eingriff bzw. die Medikamenteneinnahme legal sind. Ihr ist die Entkriminalisierung ebenso wichtig wie die Entstigmatisierung innerhalb der Gesell­schaft.

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