3 veröffentlichte Artikel:

Jesuiten traten primär als konfuzianische Gelehrte auf und drangen so bis in die kaiserliche Machtzentrale im Hof von Peking vor, Fotos: pixabay.com
Schwerpunktthema MIZ 4/21

Serie: Aufklärung /// Christian Wolff und der Atheismus in China

Axel Rüdiger

Vor 300 Jahren, am 12. Juli 1721, hielt der Philosoph Christian Wolff (1679-1754) an der Universität Halle anlässlich der Übergabe des Prorektoratsamtes eine denkwürdige „Rede über die praktische Philosophie der Chinesen“, die bis heute nicht nur unter Aufklärungsforschern bekannt ist, da sie einem kapitalen Atheismusstreit provozierte und als „Signal der Aufklärung“ (Michael Albrecht) gilt. Nach Denunziation durch die halleschen Theologen und zweijährigem Streit musste Wolff schließlich die Universitätsstadt und das Land Preußen am 8. November 1723 auf Befehl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm I. „binnen 48 Stunden […] bey Strafe des Stranges“ verlassen.

... mehr 
Prisma MIZ 3/20

Ein Leben für den dialektischen Materialismus
Friedrich Engels zum 200. Geburtstag

Axel Rüdiger

Friedrich Engels ist an der Seite von Karl Marx bekannt geworden als Begründer des wissenschaftlichen Sozialismus, Autor des Manifestes der kommunistischen Partei und Vordenker der internationalen und deutschen Sozialdemokratie. Er war wohl ein fröhlicher Mensch, der von sich frei heraus mit Sokrates bekannte, alles leider nur halb zu wissen, dessen Vorstellung vom Glück sich durchaus mit einer Flasche Wein Château Margaux (Jahrgang 1848) verband und der die Heuchelei ebenso hasste wie Baptistenpastoren, insbesondere wenn sie die eifernde Penetranz eines Charles Haddon Spurgeon (1834-1892) besaßen.

... mehr
Schwerpunktthema MIZ 3/14

Die Aktualität von Karl Marx’ Religionskritik

Axel Rüdiger

„Marx ist tot, Jesus lebt!“ verkündete 1989 der damalige Arbeits­minister Norbert Blüm (CDU) triumphierend vor den polnischen Werftarbeitern in Danzig. Und in der Tat galt Marx in der Zeit nach dem Zusammenbruch des osteuropäischen Staatssozialismus all­gemein als „toter Hund“. Zu eng hatten die sozialistischen Staaten ihre politische Autorität an die wissenschaftliche Reputation seines Werkes geknüpft, so dass ihr Scheitern im Kalten Krieg als dessen Falsifikation erscheinen musste. Die sich anschließenden „Flitterwochen“ von Kapitalismus und liberaler Demokratie tilgten jede Erinnerung an eine noch auf Marx bezugnehmende realistische Alternative aus dem öffentlichen Gedächtnis.

... mehr